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Langweilige Bücher

STAUB: Alles über fast nichts

Wenn wir über Staub sprechen, dann gibt es meist ein Problem: Hausstaub löst Allergien aus, Feinstaub belastet die Stadtluft, Aerosole transportieren gefährliche Viren. Doch die kleinen Teilchen können noch viel mehr: Staubböden sind sehr fruchtbar, der Amazonasregenwald ist auf die Düngung durch Saharastaub angewiesen und ohne Staub in der Luft wäre es um einiges finsterer auf der Erde, da er das Sonnenlicht in die entlegensten Winkel spiegelt. Auch meteorologische Phänomene wie Regen oder Schnee könnte es ohne kleine Partikel in der Luft nicht geben. Klug, witzig und eloquent berichtet der Staubexperte Jens Soentgen von den nützlichen Quälgeistern, die uns täglich umgeben - Ein ganz besonderes Lesevergnügen.

Die ganze Welt zu Hause. Cosmobile Putzfrauen in privaten Haushalten

Heute putzen Frauen aus aller Welt Wohnungen in Deutschland, und in diesen privaten Haushalten treffen qualitativ sehr unterschiedliche Bedarfslagen aufeinander.
Einerseits verlassen zahlreiche ausländische Frauen ihre Heimat, um in Deutschland Geld zu verdienen, wo sie auch bei guter Qualifikation oft nur im Haushalt Verdienstmöglichkeiten finden. Andererseits wird ihr Arbeitseinsatz gerade dort rege nachgefragt, weil hierzulande andere Ressourcen zur Verrichtung von Haus- und Familienarbeit in letzter Zeit knapper geworden sind.
Der Haushalt gilt noch immer weitgehend als Zuständigkeitsbereich und Betätigungsfeld von Frauen. Das verbindet Frauen trotz aller Differenzierungen, ob als Putzfrauen, Hausfrauen oder berufstätige Managerinnen des Alltags, ob als Mütter und Großmütter kleiner Kinder oder Töchter und Schwiegertöchter alter Eltern, ob bezahlt oder unbezahlt. Damit reihen sich größere und kleinere Abhängigkeiten (nicht nur, aber vor allem) zwischen Frauen aneinander Abhängigkeiten, die inzwischen nicht selten den halben Globus umfassen. Zugleich entstehen, bisher von der Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt, neue gesellschaftliche Strukturen von Über- und Unterordnung.
Maria S. Rerrich führte in Hamburg und München Interviews mit cosmobilen Putzfrauen und sprach auch mit Arbeitgeberinnen und einschlägig arbeitenden Experten aus der Verwaltung, Politik und Sozialen Arbeit. Sie ermöglicht so einen Einblick in die Lebensführung der zum Teil illegal in Deutschland lebenden Frauen, fragt, wie ihre sozialen Netzwerke funktionieren, wie sie wohnen und ihre Freizeit verbringen, was sie tun, wenn sie krank sind.
Zudem nimmt sie die noch immer weit verbreitete Alltagsvergessenheit von Männern in der Politik wie in den privaten Beziehungen in den Blick und fragt danach, warum die Beschäftigung von Putzfrauen inzwischen auch in den gesellschaftlichen Gruppen üblich ist, die einmal eine radikal andere Arbeitsteilung zwischen den Geschlechtern auf ihre politische wie private Tagesordnung gesetzt haben.

Doing the Dirty Work?: Migrantinnnen in der bezahlten Hausarbeit in Europa

In der feministischen Debatte wurde die Hausarbeit lange Zeit als die große ›Gleichmacherin‹ betrachtet. Als eine Last, die fast unterschiedslos allen Frauen durch die patriarchalen Verhältnisse auferlegt würde. Diese einzigartige Studie zu Hausarbeiterinnen in Europa beleuchtet demgegenüber die Aspekte von Herkunft und Klassenstellung innerhalb der häuslichen Unterdrückungsverhältnisse.

Haushaltsnahe Dienstleistungen für Familien: Eine qualitative Studie über die Relevanz alltagsunterstützender Angebote für die Entlastung erwerbstätiger Eltern

Berufstätige Eltern stehen heute vor der Herausforderung, wie sie Jobs, Kinderbetreuung, Hausarbeit, also kurzum die vielen Aufgaben der Arbeit des Alltags gut miteinander vereinbaren können, wenn beide arbeiten. Viele fühlen sich im Alltag gestresst, insbesondere durch die Hausarbeit. Ob haushaltsnahe Dienstleistungen hierbei entlasten können, beantwortet die wissenschaftliche Studie von Mareike Bröcheler. Sie untersucht, inwiefern Haushaltshilfen für Familien die Arbeit des Alltags verringern oder aber neue Aufgaben hervorbringen. Vor dem Hintergrund des Balanceakts zwischen alten und neuen Familien- und Geschlechter-Leitbildern arbeitet die Autorin zum einen heraus, welche Faktoren die Nutzung haushaltsnaher Dienstleistungen beeinflussen. Zum anderen verdeutlicht sie die Auswirkungen auf den Alltag, z. B. die zeitliche und mentale Entlastung der Haushaltsführenden. Diese stellen die Zielgruppe für haushaltsnahe Dienstleistungsanbieter dar, deren Lebensbedingungen, Bedarfe und Wünsche detailliert beschrieben werden. Zudem zeigt die Autorin auf, welche Bedingungen dazu führen, dass – aus Perspektive der (potenziellen) Kundinnen – positive Dienstleistungsarrangements gelingen können. Praxisnahe Argumente für eine weitergehende Förderung des Sektors haushaltsnaher Dienstleistungen runden die Arbeit ab.

Putzen!?: Von der lästigen Notwendigkeit zu einer Liebeserklärung an die Gegenwart

Wenige (noch) lieben das Putzen. Was aber, wenn diese Tätigkeit einen größeren Einfluss auf die Wohnqualität und Befindlichkeit – ja, die Selbstentfaltung der Bewohner ausübt, als der erste Blick vermuten lässt?
Linda Thomas, Reinigungsfachfrau und Gründerin einer ökologischen Putzfirma, hat sich über Jahrzehnte (nicht nur) von Berufswegen mit dem Putzen und seinen – je nach Bewusstheitsgrad und innerer Einstellung – unterschiedlichen Wirkungen befasst. Was sie erfahren hat, weist einen Weg, der weit über eine nur äußerliche Raumpflege hinaus. Dem Leser erschließt sich ein Gespür für die feineren Ebenen des Wohnraums. Die Lust, Räume tiefergehend zu reinigen und zu erhellen, wächst. Der Übende läuft Gefahr ein Liebender zu werden und damit einen einfachen, alltäglichen Vorgang um Stufen zu erheben. Praktische Spiritualität, die, wenn sie ausgeführt wird, in vielen Lebensbereichen – manchmal geradezu verblüffende – Wirkungen zeigt. Mit vielen Fallbeispielen.

 

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